transkribiert von Mathias Nagel
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Abschnitt 1555-1599 1600-1649 1650-1699


Dekade 1650-1659 1660-1669 1670-1679 1680-1689 1690-1699



Pag. 633

[686] Den 1(ten) Nov(ember) Jst die Löbl(iche) Bürgerschafft wieder Beysammen gekom(m)en, von des Morgends 11 biß das Nachts 3 Uhr, seind aber nicht weiter kom(m)en, alß das cords ist abgesetzet und von E(inem) E(hrbaren) R(at) confirmiret worden.

[687] Den 5(ten) Nov(ember) sind die Bürger wieder zusam(m)en gewesen, und haben E(inem) E(hrbaren) Raht vorgetragen, das die oberalten solten alle Jahr 1000 (mark) haben, und dabey bleiben, weil Sie Lebten; auch hat die Bürgerey einen andern ober-alten Nahmens Albert Kolbrandt an des Cords stelle erwehlet, mit der vorerwehnten Conditions. Allein E(in) E(hrbarer) Raht hat es nicht confirmiren wollen, deshalber seind sie des Nachts die klocke 12. unverrichter Sachen voneinander gegangen.

[688] Dies Jahr hat es anfangen zu frieren von den 14 Decembe(r) Bis im Marty, das noch schwer Beladene Wagens seind über die Elbe gefahren.


[689] Anno 1695 den 26(ten) Janu(ar) Jst der abgesetzte Pastor H(err) Hinrich Horbi gestorben, auf seinen Hof in Holsteinischen zu Schlem, und alda sich über Jahr und Tag aufgehalten, und den 13 Febr(uar) mit einer großen procession der Horbianer Begleitet worden, alß 10 Paar Doctores und Licentiaten, 20 paar vor Freund aus St. Nicolai Carspel, Diaquen und Subdiacken, 260 Paar andere Bürger, absonderl(ich) viel der Calvinisten und 4 frembde Predigers, Biß nach steinbeck Begleitet, und Lieget alda in der kirchen Begraben, und sein Epithavia auch noch zu sehen sey.

[690] Den 31(ten) January ist die Löbl(iche) Bürgerschafft Bey einander gewesen, Bis die glocke 11 des Nachts, und ist ein großer kälte gewesen, des wegen ist nichts anders vorgegangen, alß das die Bürger Begehren seind, E(in) E(hrbarer) R(at) solte den neu erwehlten ober alten in Eydt nehmen; wie sie es aber nicht haben Thun wollen, haben die Bürgerschafft ihm in Eydt genom(m)en, auch ihme darbey versprochen, daß sie wolten ihm vor allen unheil schützen; dieses ist sein Lebtag nicht geschehen, daß die Bürger einen ober alten erwehlet, auch dazu in Eydt genom(m)en; hierauf Bewilligten Sie den folgenden Donnerstag wieder Beysam(m)en zukommen.

[691] Den 7(ten) Febr(uar) Jst E(in) E(hrbarer) Raht und die Löbl(iche) Bürgerschafft wieder Beysam(m)en gewesen, Bis den andern Morgen um 5 uhr, als dann E(in) E(hrbarer) R(at) von wegen der oberalten hat confirmiret, daß sie solten 1000 (mark) haben; auch haben die Bürger dem Raht vorgetragen, daß sie wolten die Subdiacone von die 180 Männer erwehlen, aufm Rahthauße, daß sie mögten weise alte-Männer darzu nehmen, die Sie könten wann es nöhtig wäre zu oberalten machen; darhingegen ein quart procent geldt, das die Soldatesque solte Bezahlet werden, die weil sie 13 Monaht Sold gut haben, ist aber nichts erfolget, sondern zu andern Sachen angewandt w(or)den.

[692] Den 14(ten) Febr(urar) ist die Löbl(iche) Bürgerschafft Beyeinander gewesen, und hat anitzo E(in) E(hrbarer) Raht Confirmiret das die Deaconi und Subdeaconi solten vor die 180 Bürger erwehlet werden; deßselbigen gleichen die ober-alten auch wehlen, und das die Bürger Capitains die Gaßen solten rein und Säuber halten, und das Geldt von de(n) Bürger einsamlen, wie es vor alters her gewesen,