transkribiert von Mathias Nagel
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Abschnitt 1555-1599 1600-1649 1650-1699


Dekade 1650-1659 1660-1669 1670-1679 1680-1689 1690-1699



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den Brauer Beygestanden, und die knechte ab, so haben sie sich versamlet, sind zusam(m)en in des Gerichts-Herren ins hauß gegangen, und ihme mit harten worten angegriffen, daß Er sich gefürchtet, sie würden ihm Gewalt an Thun, und also die Trommel schlagen laßen, und die Gaße Besetzet, auch etl(iche) von den knechte(n) gefängl(ich) genom(m)en; die weil es aber die Rädelsführer nicht waren, sind sie wieder Loßgekom(m)en, hernach haben es die knechte doch Bey das Cam(m)er gericht ihr recht erhalten.

[667] Dieß Jahr hat der Scheffel Rogcken umb Johanni 4 (mark) und umb Michaelis 6 (mark) gegolten.

[668] Den 22(ten) Nov(ember) hat man eine Decuction unter der Milice gehalten, und sind von jegl(ichen) Compagnie 33 Mann cassiret.

[669] Auch hat man dies Jahr angefangen Bey Carols im Stadt Graben die steinerne Dudame zumachen.


[670] Anno 1693. Jm anfange des Jahrs ist eine große uneinigkeit in Hamburg entstanden unter E(inem) E(hrbaren) Raht und den Bürgern, wie auch des E.W. Ministerio, von wegen einem Pastory zu St. Nicolay, Nahmens Hinrich Horbi, dieweil er 2 Bücher ausgehen laßen, welche der Reinen Lutherische(n) Lehr zu wieder; darauf hat des Ministery zwey Prediger zu ihme gesandt, daß er die ausgegebene Bücher Bewehren solte; hierauf Er aber zur antwordt denen Predigern gegeben, sie wären recht, und hat nicht erkennen wollen daß sie unrecht waren; darauf haben alle Prediger von denen Cantzeln ihme vor einen Quequer gescholten, die weil E(in) E(hrbarer) Raht auch ihme wollen anfängl(ich) Beystehen; Es hat dem Pastori Hinrich Horby Beygestanden der Pastor von St. Michaels Johan Winckler und der Caplan Dorman von St. Nicolai, dargegen ist der Sinior Doctor Schult und Doctor Johan Friederich Meyer und das gantz E.W. Ministery.

[671] Jm Aug(ust) ist der König von Dänne(mark) Christianus der 5te mit seiner gantzen armée vor Ratzburg gegangen. Den 21 dito im Brandt gestecket und die gantze Stadt in der asche gelegt.

[672] Den 25(ten) Sept(ember) hat der König sich mit dem Fürsten von Luneburg vertragen, so daß was Er der Stadt Befestiget, solte wieder Laßen demoliren. ist den 1(ten) oct(ober) wieder abgezogen.

[673] Den 14 Sept(ember) ist die Löb(liche) Bürgerschafft bey ein ander gewesen wege(n) der vieh accise, und auch andere außgaben zubewillige(n); die weil aber große uneinigkeit unter den Bürgern und E(inem) E(hrbaren) Raht, als wolten die Bürger nichts Bewilligen, E(in) E(hrbarer) R(at) solte zuvor den Predigerstreit beylegen; als haben die Bürger die ober-alten hart angegriffen mit worten und wercken, daß der eine ober-alte Nahmens Roland sein Mantel im stich gelaßen, und er mit E(inem) E(hrbaren) R(at) ist vom großen Saal gekom(m)en; darauf hat E(in) E(hrbarer) R(at) ein Revers aufgesetzet; und hat der H(err) Horbi es unterschrieben; womit das Ministery nicht friedl(ich) gewesen, sondern er solte es auf der Cantzel wiederruffen, daß sie Beeden Bücher als Klugheit der gerechten, und ein Catechismuss unrecht wären, und das wolte er nicht thun.

[674] Den 12(ten) Sept(ember) hat einer in der St. Nicolai Kirche von dem Lecter den Pastor Hinrich Horbj geantwortet unter der Predigt, und hat gesagt, er wäre ein falscher Prediger, Lehrte anders auf der Cantzel als in seinem