transkribiert von Mathias Nagel
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Abschnitt 1555-1599 1600-1649 1650-1699


Dekade 1650-1659 1660-1669 1670-1679 1680-1689 1690-1699



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[778] Den 19 ditto Jst ein Buß und Bettag gehalten worden.

[779] Den 22 Dec(ember) ist ein Frau enthaubt, und zu St. Jürgen Begraben, sie hat sich selbst angegeben, daß sie ihr eigen kind mit vor einige(n) Jahren mit Scheitel waßer hatte vergeben; ihr Mann Caspar Gattman ein Soldat, ist verwiesen aus der Stadt.

[780] Den 26 January war E(in) E(hrbarer) R(at) und die Löbl(iche) Bürgerschafft abermahls aufm Rahthauße versamlet, und würde das Schreiben an J(hre) Kay(serliche) M(ajestät) wieder verlesen, so auch von E(inem) E(hrbaren) Raht approbiret und weggeschicket worden.

[781] Den 1 Febr(uar) aufm Mitwochen /:weil des Freytags das gericht schon geschloßen:/ hat Claus Baland sein ürtel bekommen, daß Montags darauf als den 5(ten) mit dem strick vom Leben zum Tode gebracht zuwerden, er hat das kupfer von der kirchthüre zu St. Jacobi kirche gestohlen, und ist sein diebstahl miht, wie man sagt 50 (mark) astimiret worden.

[782] Den 15 Febr(uar) hat Doct(or) Johan Friederich Meyer von St. Jacoby kirche, den Röm(ischen) König Josephus zu Ehren in der St. Johannis Kirchen ein Ehren Predigt gethann, da er diesen Datum sein Beylager mit der Printzeßi(n) von Hannover gehalten, und ist umb 10 Uhr angegange(n), und umb 12 Uhr, da sie ausgewesen; es sind 3 Mahl in ein jedes Rondehl 3. Stücke umb der gantzen Stadt, auch auf das Convoy-Schiffe gelöset worden, und rund umb der gantzen Stadt.

[783] Den 16 Dec: dito ist darauf ein über aus wohl gemachtes Feuerwerck praesentiret, deßen schönheit noch niemahls in Hamb(urg) gesehen worden.

[784] Den 22 dito ist den Römische(n) König zu Ehren eine Schöne opera angestellet, und mit ein rares Feuer werck Beschloßen worden.

[785] Den 16. u. und 17 Febr(uar) Jst E(in) E(hrbarer) R(at) und die Löbl(iche) Bürgerschafft abermahls zu Rahthauße Beysam(m)en gewesen, und seind den ersten Tag, weil das gemelte Feuerwerck solte praesentiret werden, des abends umb 5 Uhr von einander gegangen, und haben sich zwar den andern Tag umb 10 Uhr wieder Beschieden, und ist diesmahl nirgends anders vor gehandelt, als wie man mögte anstalt mache(n), daß die große Menge der armen nicht mögten des Hungers sterben; haben auch die da von außen sich in der Stadt praetisirete armen aufgefangen und wieder aus der Stadt geführet, und vor die thore abgesetzet; die armuht ist wegen der theuren zeit so groß und viel worden, daß Sie kaum hat unterhalten werden können, die weil die Leuthe von hunger verschmachtet. Und ist dies mahl von E(inem) E(hrbaren) Raht und Bürgerschafft Beschloßen, d(ass) der himpte mehl auf der H(erren) Mühle vor die armen vor 3 (mark) verkauffet werden solte, daß spint