Succurs, Bestehend in ein Regiment zu Fuß, eine Esquadron Dragonner, ein Comp(agnie) Reuter, und ein Compag(nie) Land Grenadier, zu Hamb(urg) Längst übern Teich vorm Steinthor an, allwo sie die Nacht über zu St. Jürgen und daherumb ein quartiret worden, des andern Tages musten sie die Stadt schweren, und Marchirten zum Theigthohr herein; Es waren auch die Hannöv(erschen), Wolfenbüttelsche(n) und osnabrügsche(n) Trouppen in den March Begriffen, umb so Baldt königl(icher) seyts etwas tentiret werden solte, über die Elbe zugehn, und der Stadt assistence zuthun; es wurden auch unterschiedtl(iche) Stücke so bey 100 Jahren alt und in 50 Jahren nicht gerühret worden, auf dem Walle geführet, und nam die Stadt den Luneburgische(n) obrist Mell zum Vice Comandanten an; vor Jeder Thüre ward eine tonne mit waßer gesetzet, und die Höchste Mastbaume auf den Schiffen niedergelaßen, und im Mast korbe eine tonne waßer gesetzet; Bey der Stadt waren diese zeit 10 Comp(agnien) Soldaten, ein Comp(agnie) Reuter, ein Comp(agnie) Dragoner; die Stadt hatt auch eine große Vertröstung vom König in Engellandt und Churfürsten von Brandenburg. Benebst war E(in) E(hrbarer) R(at) in der Stadt mit den Bürger(n) so einig, d(ass) sie sich alle resolvirten gut und blut dabey auf zusetzen, und sich bis aufs außerste zuwehren. Es wollten auch die dähnen keine victualien in die Stadt laßen; hingegen wurd ihnen nichts wieder hinaus gelaßen; aber es wehrete nicht über 2 Tage, weil sie unser und wir ihrer nöhtig hatten, und war eine wunderl(iche) Belagerung. Die dänischen völcker kahmen alle tage herein, hingegen unsere Bürger zu ihne(n) wieder hinaus im Lager, und wurde keine(m) kein Leydt gethann.
[556] Den 30 Sept(ember) wurden in der Löbl(ichen) Bürgerschafft 60 Bürger erkohren, aus Jeden kirchspiel 12, so wegen des königs von denne(mark) propositionspuncte mit E(inem) E(hrbaren) R(at) deliberire(n) solten, doch alles auf Ratification der sämbtl(ichen) Bürgerschafft.
[557] Den 8(ten) (Oktober) kahmen 11 dänische krieges Schiffe auf der Elbe, und hielten unterschiedtl(iche) nach Hamburg wollende Schiffe an, wes wegen ihrer viele, die da Nachricht von bekahmen, sich in frembde Hafens Retirirten.
[558] Es ward auch diese zeit in Hamb(urg) starcke wache gehalten, bißweile(n) 4. 5. 6. Compagnien Bürger zu wall, und muste Man bey Mann mit gehen, ohne ansehen der Persohn; Einen abendt gingen gantzer 10 Compagnien, in welcher Nacht sich die Dänische(n) einen ausfall Besorgten, und sind die gantze Nacht allard gewesen, die pferde gesattelt, und die Bagage wagens angespannet; unsere Soldaten hatten gerne gesehen, daß es zum Treffen kom(m)en wäre, den sie große Courage dazu hätten; es ist aber darbey geblieben, und hielten die dähnischen Reuter Benebst den unsrige(n) nicht weit vom Millern Thor, nicht ein Pistohlen schuß von einander, die Schildtwachen.
[559] Den 22 octo(ber) ward in der bürg(erliche) Versaml(ung) obgedachte(n) 60 Deputirten Bürgern Volle(n)kommene Vollmacht gegeben, mit E(inem) E(hrbaren) R(at) die streitigkeit zwische(n) den König und dieser Stadt abzuhandeln, und Bestermaßen zuschließe(n).
[560] Den 1 Nov(ember) ward endl(ich) die Differentz Sache zwischen der Cron Dänne(mark) und der Stadt durch vermittlung des Hertzogen von Zell und der andern Beyden Hochfürstl(ichen) Haußer vornehmlich dahin zum Frieden gebracht. Überdem kahmen briefe von Jhro M(ajestät) aus Franckr(eich) an Dänne(mark) und J(hre) K(önigliche) M(ajestät) Bekahm eine Summe