transkribiert von Mathias Nagel
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Abschnitt 1555-1599 1600-1649 1650-1699


Dekade 1650-1659 1660-1669 1670-1679 1680-1689 1690-1699



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und geschach solches J(hrer) Chur Printzl(ichen) D(urchlaucht) von Sachsen zu Ehren; weil selbiger von J(hre) hohe Excel(lenz) Güldenlow, nebenst einige Grandes tractiret worden. Die armée war sehr wohl anzusehen, sie Bestund in 36 Batt(eries) und 27 Esquad(rons) Dragonner, welches als ein herlich volck und sehr wohl mondiret, und geexerciret war, und wird ihnen solches Lob von einen jegl(ichen) so solche gesehen, mit fug Beygeleget. Nachmittags wurden viele arbeiter unter Bedeckung einer gnugsahmen Mannschafft hinausgesandt umb die verlaßene approchen zu ruiniren, der anfang genom(m)en, und die Baume auf der Reperbahn die noch waren Bestehen geblieben, vollendts abgekappet, und ging solche arbeit wohl vonstatten.

[632] Den 12(ten) Sept(ember) wurden einige Brandenb(urgische) und Lüneb(urgische) Völcker auscom(m)andiret, die gestrige angefange approchen völlig zu demoliren, dazu die Hamburger Soldatesque die meiste arbeit gethann. Nachmittags ward der Ritmeister Müller, so im ausfall geblieben Prächtig Begraben.

[633] Den 13(ten) Sept(ember) Ließen Jhr(e) May(estät) der König von Dänne(mark) dero armée im Lager Munstern, und schickte sich daselbst alles zum abzuge; so war man auch unserseyts mit zufüllung der dänische approchen gantz fertig, dieselbige sollen sollen die dänische(n) in 4 Tagen und Nacht, ihren Bericht nach, fertig gemacht haben, und alle zeit 6000 Mann daran gearbeitet haben, und 6000 Mann zur Reserve gehabt haben.

[634] Den 14(ten) Sept(ember) frühe Brach die dänische armée auf aus ihrem Lager, schickten aber zuvor das schwere geschütz zu waßer an; Es solte die armée ins Hollsteinische verleget werden, und zwar also daß sie innerhalb 2 mahl 24 Stunden Beyeinander kom(m)en könten. Jn Altona sind 4000 Mann zu Fußvölcker gekom(m)en, so Blieben auch auf der negte einige Reuter und Dragonner ins Quartier verleget. Weil sich nun die dänische armée dieser Gegend entfernet, und man sich alhier nichts mehr zubefürchten gehabt, also ist man auch nun im werck Begriffen, die über nöhtigte große anstalten, unserseyts nach zulaßen, und hat man heute die angenom(m)ene volunteurs wieder ihres Eydes entlaßen, auch die angenom(m)ene Feuer-Löschers, weil man sich vor solche Elemente nechst götl(ich)er Hülffe nicht mehr zubefürchten, abgeschaffet gehabt. Jst also dieses die gantze Bericht, was bey der Belagerung der Stadt Hamb(urg) von den 20(ten) Aug(ust) Bis den 14(ten) Sept(ember) zu Jm 1686. Jahre sich hat zugetragen, und Begeben hat.

[635] Den 19(ten) Sept(ember) ward alhir ein danckfest gehalten, wegen Eroberung der Residentz Stadt ofen in ungarn; J(hre) M(ajestät) der Kayser den Türcken wieder abgenom(m)en.

[636] Den 20(ten) diro ist die Haußhalterin Anne Margretha Bergern, deßen hiebevor gedacht; nachdem sie entbunden, und ein Tochter bekom(m)en, Lebendig mit 18 stöße von oben herunter gerädert, zuvor aber in der Stadt mit glünenden zangen gezogen, vor dem hauße, alwo sie die Mordthat gethann hatte, nach der Räderung ist sie aufs Raht gelegt worden.

[637] Den 2(ten) octob(er) haben J(hre) K(önigliche) M(ajestät) von Dänne(mark) unser angehaltene Schiffe, als 4 von Rouan und 4 Grönlandsfahrer wieder Loß gegeben; auch den Elbstrohm frey, und der Commercien ihren Lauf gelaßen, consentiret, welches ohne zweifel von J(hre) Kay(serliche) M(ajestät) Befehl veruhrsachte.